SZ-Mitarbeiter Cordier entschuldigt sich persönlich bei Sammer Mozain
Der freie Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung Cordier hat sich gestern mit dem Trainer der Landesligamannschaft des 1. FC Saarbrücken Sammer Mozain getroffen und sich persönlich für rassistische Äußerungen entschuldigt. Das knapp zweistündige Treffen fand im Beisein des für Amateurangelegenheiten zuständigen 1. Vorsitzenden des FCS Jörg Alt in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle statt. Cordier hatte Anfang Januar Sammer Mozain in der Öffentlichkeit als „Eselsficker“ bezeichnet und war daraufhin von der Saarbrücker Zeitung mit einer Auftragssperre belegt worden. Auch der 1. FC Saarbrücken hatte Cordier die Dauerakkreditierung entzogen. Die FCS-Teilnehmer des Treffens sprachen im Anschluss von einem schonungslos offenen und konstruktiven Dialog. „Wir haben nicht nur den aktuellen Vorfall sondern auch alle Dinge angesprochen, die sich in den vergangenen Jahren im Umfeld des Neuaufbaus der Amateurmannschaft zugetragen haben“, so der 1. Vorsitzende Jörg Alt.
FCS-Amateur-Trainer Sammer Mozain betonte die Emotionalität und Tragweite des Vorfalls. „Die Betroffenheit über die rassistische Äußerung gegenüber meiner Person, sitzt nach wie vor tief. Als ungewollter Repräsentant einer voll integrierten, für die Werte der Bundesrepublik eintretenden und beruflich aktiven Bevölkerungsgruppe mit sog. Migrationshintergrund herrscht nicht nur bei mir persönlich, sondern bei vielen Bekannten mit ähnlicher Vita immer noch Fassungslosigkeit darüber, wie es zu dieser Entgleisung kommen konnte. Der pluralistische Ansatz unserer Gesellschaft verpflichtet auf der anderen Seite aber auch dazu, Möglichkeiten zur Meinungsänderung und Wiedergutmachung offen zu lassen. Insofern akzeptiere ich die Entschuldigung des SZ-Journalisten Patric Cordier unter der Voraussetzung, dass er seine Äußerung und den damit verbundenen Sinneswandel glaubwürdig und vor allem nachhaltig durch öffentlich erkennbares Handeln im Sinne einer ehrlichen Förderung der Integrationskultur widerlegen kann.“
Unter diesen Voraussetzungen kündigte Mozain an, auf eine juristische Nachverfolgung der Ereignisse zu verzichten.